In den mehr als 50 Dorfkernen Berlins haben sich mit den Angerresten und
Dorfkirchen wohltuende Momente ländlichen Lebens in der Großstadt bewahrt.
Der Marienfelder Dorfanger bietet das baulich geschlossenste und neben
Lübars markanteste Dorfbild der Stadt. In seinem Zentrum steht die älteste
Dorfkirche Berlins, ein Granitquaderbau der Templer aus dem ersten Drittel
des 13. Jahrhunderts. Sie ist an den Sonntagnachmittagen geöffnet und
veranstaltet, in der Regel am ersten Sonntag im Monat um 17 Uhr, eine
musikalische Vesperreihe. Zu beiden Seiten des gedrungenen Kirchleins mit
kurzem Turm hat die Denkmalpflege Teiche und Wege rekonstruiert. Das
Wiesenoval, von herrlichen alten Bäumen bestanden und umbaut mit
Bauernhöfen, kleinen Mietshäusern und den beiden Dorfgasthöfen, kommt in
seinem Erscheinungsbild dem Dorfkern vom Beginn des 20. Jahrhunderts nahe.
In seinem östlichen Teil geht es in den Park eines ehemaligen Mustergutes
über, dessen Fläche ein Mehrfaches des Angers ausmacht. Gutsbesitzer,
Politiker und Amtsvorsteher in Marienfelde war Adolf Kiepert. Sein
Herrenhaus, eine reich gegliederte Villa aus der Mitte des 19. Jahrhunderts,
beherbergt heute einen von drei Standorten des Bundesinstitutes für
Risikobewertung, einer Institution, die dem Verbraucherschutz dienen soll.
Adresse: Alt-Marienfelde
12277 Berlin Tel.: +49 (0)30 7218036
Öffnungszeiten Kirche: So 15-18 Uhr Verbindung: S2 Buckower Chaussee; Bus M11, X11, X83, 112, 172
Nahmitzer Damm/Marienfelder Allee
Büchertips:
Christel Fiedler Wollmann, Jan
Feustel:
Alte Dorfkirchen in Berlin