Sechs Generationen lang, von 1720 bis 1944, gelang es der Späthschen
Gärtnerdynastie das Erbe zu mehren und einen Gartenbaubetrieb von
Weltgeltung zu schaffen. Franz Späth, der vorletzte und erfolgreichste in
der Reihe der Familienoberhäupter, verhundertfachte die vom Vater
übernommene Anbaufläche. Die Entstehung und der Name des Stadtteils
Baumschulenweg gehen auf sein Wirken zurück. An seinem 1874 errichteten
Wohnhaus ließ er nach Plänen des Stadtgartendirektors Gustav Meyer den
Garten anlegen, aus dem das heutige Arboretum hervorging.
In den Formen eines englischen Parks war es zugleich Hausgarten,
Versuchsfeld für den Baumschulbetrieb und Schaupflanzung für die Kunden. Die
mit 4000 Pflanzenarten besetzte, nur 3,5 ha große Fläche wird von äußerst
schmalen Wegen erschlossen. Ihre besonderen Idyllen liegen in einer
Gewässerzone und einem erst zwischen 1928 und 1929 eingefügten Steingarten.
Gartenkunst und die Bedürfnisse des gärtnerischen Alltags haben in dem
Baumgarten eine ungewöhnliche Intimität und Dichte hervorgebracht. In den
60er Jahren wurde das Späthsche Herrenhaus zu einem Institutsgebäude der
Humboldt-Universität umgebaut, die Schäden der Vernachlässigung behoben,
alle Pflanzen mit Namenstäfelchen versehen und das Arboretum wieder für ein
interessiertes Publikum geöffnet. Seit 1995 wird im September ein
Traditionsfest gefeiert und zu den Höhepunkten des Pflanzenjahres finden an
einem Sonntag im Monat morgendliche Konzerte und Führungen statt.
Adresse: Späthstr. 80/81 12437 Berlin Tel: +49 030 - 636 69 41 Fax: +49 030 - 636 94 46 Verbindung: S 6, S 8, S 9, S 45, S 46, S 85, S 86 Baumschulenweg; Bus
170, 265 Baumschulenstr./ Königsheideweg Öffnungszeiten: April - Oktober, Mi, Do, Sa, So und feiertags 10-18 Uhr