Südliche Requisiten schmücken heute den hundertjährigen Fouragehof aus den
Gründungstagen des Ortsteils Wannsee, in dem noch in den 70er Jahren Saatgut
und Futtermittel gehandelt wurden. Töpfe und Statuetten aus italienischer
Terrakotta, Weinpflanzen und Zitronenbäumchen liegen wie eine zweite Schicht
über dem grob gepflasterten Dorfidyll. Im Naturkostladen und im Café, die in
die ehemaligen Stallungen eingezogen sind und in der Hofgärtnerei mit
Topfpflanzen, Tonwaren, Körben und Gartenmöbeln ist der Geist des ländlichen
Gewerbehofes noch lebendig. Der heutige Besitzer, Schauspieler und Enkel des
Futtermittelhändlers, hatte mit der Gründung der Galerie Mutter Fourage mehr
im Sinn, als dieses märkisch-mittelmeerische Ambiente zu schaffen. Eine
dichte Veranstaltungssaison, gerahmt von üppigen Marktfesten im Frühjahr und
Herbst, ist das Herzstück der Unternehmung. In einer zur Galerie umgebauten
Remise und der großen Scheune werden Ausstellungen eingerichtet, Konzerte,
Lesungen und Theatervorstellungen gegeben.
Die Galerie betreut mit Vorliebe Kunst- und Kulturthemen, die hier im
südwestlichsten Zipfel Berlins ihre Wurzeln haben. Max Liebermann, der sich
1910 am Großen Wannsee ein Sommerhaus bauen ließ, wird jährlich am 20. Juli
mit einer Geburtstagsveranstaltung geehrt. Diese Initiative hat geholfen,
die erhaltene Malerresidenz aus ihrem Dornröschenschlaf fern aller
Öffentlichkeit zu wecken und in einen der schönsten Museumsorte Berlins zu
verwandeln.
Adresse:
Chausseestr. 15 A 14109 Berlin Tel: +49 30-805 23 11 Öffnungszeiten: Galerie Mi-Fr 14-18.30 Uhr; Hofcafé Mo-Sa 10-19
Uhr; Laden und Hof Mo-Fr 9-18.30 Uhr,
Sa 9-14
Uhr
Verbindung: S 1, S 7 Wannsee; Bus 116, 118, 318
Büchertips:
Nina Nedelykov und
Pedro Moreira (Hrsg.): Zurück am Wannsee.
Max Liebermanns Sommerhaus