In den letzten Kriegstagen erhielt die Dahlemer Villa in der Hittorfstraße 5 das von zahlreichen Einschüssen geprägte Äußere, das sie bis auf den heutigen Tag zeigt. Zwischen 1981 und 1985 entstand, in Empathie mit dem Ruinenzustand, wie ihr Architekt und Direktor Wolf Kahlen sagt, ein neues Haus im Inneren des alten, die "Ruine der Künste Berlin". Für den
Medienkünstler und Professor der Technischen Universität ist sie ein erweitertes Atelier, das auch anderen zur Verfügung steht. Eine Sammlung von Emailleschildern mit den Namen der Künstler und ihrer Projekte, die die Fläche einer Wand vom Keller bis unters Dach füllt, gibt Auskunft über das bisherige künstlerische Geschehen in der "Ruine". Den Einbauten -Heizung, Holzfußboden, verrigipste Wände- haftet etwas baustellenhaftes an. Sie wirken wie ein schnell improvisierter Arbeitsplatz, der das eigentliche Geschehen des Ortes, den Verfall, nicht beeinträchtigen soll. Im Garten zeigt sich ein ähnliches Bild. Die Installationen aus Glas und Stein
können kaum von dem bestimmenden Ereignis ablenken, dem Niedergang des stattlichen alten Hauses. Die Koexistenz von Verfall und Schöpfung ist das packende Erlebnis in dieser Galerie und die dynamische Balance der großen Gegensätze ist Thema der künstlerischen Arbeiten von Wolf Kahlen.
2005 hat der Künstler knapp jenseits der nordöstlichen Stadtgrenze Berlins in
Bernau einen weiteren Kunstort eingerichtet. Das den eigenen Werken gewidmete Wolf
Kahlen Museum Bernau. Museum of Intermedia Arts ist in der Regel an den drei Wochenendtagen zwischen 14 und 18 Uhr
geöffnet.
Anläßlich 25 Jahre Ruine der Künste Berlin
und 70 Jahre Wolf Kahlen:
Wolf Kahlen. Video Tapes
1969-2010
Werkverzeichnis / Complete Works
deutsch / englisch