Dorothea Zöbl
Der vergessene Garten der TU Berlin
Architekturrelikte erzählen
von der Geschichte der Stadt

Gebr. Mann Verlag
bei
 
Living the City:
Von Städten
Menschen
und Geschichten


Katalog zur Ausstellung
im
 Flughafen Tempelhof, Berlin

(bis zum 20.12.2020)

 



 



Hans Fallada
Wolf
unter Wölfen
epubli Verlag 2020

bei


   
 

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1955, acht Jahre nach ihrer Rückkehr aus dem Exil, zog Anna Seghers mit ihrem Mann, László Radványi, in das gerade fertig gestellte Haus in der Adlershofer Volkswohlstraße. Unverkennbar ist die Bautradition der Stalinära: Kantige Säulen rahmen die Hauseingänge des sich weit in die Silberberger Straße hinein ziehenden Häuserblockes. Die Wohnung im dritten Stock, das Treppenhaus, der ganze Ort wirkt authentisch streng, wie ein DDR-Stilleben der 50er Jahre. Auch die Führung durch die Museumswohnung – nichts anfassen, nicht fotografieren – ist knapp aber sehr sachkundig. Das Arbeitszimmer der Seghers und das Wohnzimmer blieben mit der etwa 10 000 Bände umfassenden Bibliothek im Originalzustand. Auch den Flur und das Arbeitszimmer ihres Mannes füllen Erstausgaben und Belegexemplare ihrer in zahlreiche Sprachen übersetzten Werke. Jährlich, zum Geburtstag der Dichterin im November, vergibt die Anna-Seghers-Stiftung, die sich aus den Tantiemen für die Buchverkäufe speist, einen doppelten Literaturpreis: an einen deutschsprachigen und, in Respekt und Dankbarkeit gegenüber den Gastgebern ihrer langen Exiljahre, an einen lateinamerikanischen Autor. Bereichert wird das Museum durch die 1992 gegründete Anna-Seghers-Gesellschaft, die im Wohnzimmer monatlich unentgeltliche Lesungen veranstaltet. Darüber hinaus hält sie einen wirklichen Schatz und einen tollen Service bereit: alle, nach den Werken der kommunistischen Schriftstellerin und wohl größten deutschen Erzählerin des 20. Jahrhunderts gedrehten Spielfilme, darunter die Verfilmungen des Aufstand der Fischer von St. Barbara von Erwin Piscator und Thomas Langhoff oder Fred Zinnemanns Das siebte Kreuz, wurden als Fernsehmitschnitte gesammelt und können informell vor Ort angeschaut werden. Nach ihrem Tod, 1983, richtete die Akademie der Künste in der Wohnung die Gedenkstätte ein und die Volkswohlstraße erhielt den Namen der Dichterin. Berlin hat neben der Anna-Seghers-Gedenkstätte nur eine weitere Dichter-Gedenkstätte, die für Bertolt Brecht. Beides sind Ostberliner Gründungen.

 

   

      

Adresse: Anna-Seghers-Straße 81 12489 Berlin
Tel: +49 030 - 6774725
Verbindung: S8, S9, S45, S46, S85 Adlershof; Tram 60 S Adlershof
Öffnungszeiten: Di und Do 10-16 Uhr und nach tel. Vereinbarung
Home Page: http://www.anna-seghers.de/ gedenkstaette.php

 

 

 
 
 
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Stand: 05. März 2017