In der innersten Westcity, zwischen dem TU-bewegten
Steinplatz und dem Savignyplatz mit seiner pulsierenden Gaststättenszene,
verläuft in fast vorstädtischer Ruhe die Carmerstraße. Mit dem
Buchhändlerkeller zog 1976 eine Westberliner Literaturinstitution hierher,
die knapp 10 Jahre zuvor in der Görresstraße 8, im Friedenauer Dichterkiez
gegründet worden war. Schon vorher, in den sechzigern, war das Literarische
Colloquium in der Carmerstraße gestartet und die Autorenbuchhandlung,
ebenfalls eine Gründung aus politisch und geistig bewegteren Zeiten, liegt
nur ein paar Häuser entfernt in dieser traditionellen Literaturstraße. Der
Keller hat zwei ebenerdige, direkt von der Straße her betretbare Räume –
einen für die Lesungen und Ausstellungen, den anderen, mit Plakaten
geschmückt und mit einer kleinen Bar verbunden, für die animierten
Gesprächsrunden danach. Dem Donnerstag-abend, fest gefügt als Programmtag
für die Lesungen wurde schon bald nach dem plötzlichen Tod von K.P. Herbach,
dem Gründer, Moderator und maßgeblichen Betreiber des Buchhändlerkellers,
2004, wie im Trotz der Dienstagabend als weiterer Programmtag hinzugesellt.
Fundstelle und Spurensuche, das bedeutenden bei uns vergessenen oder
unbekannten Schriftstellern nachgeht, Fernsehen und Literatur, oder das dem
Sachbuch gewidmete Zur Sache sind einige der neu etablierten Reihen. Dazu
füllt sich der Programmkalender mit zahlreichen Gastlesungen verschiedener
Verlage und, seit 2007, mit der Verleihung eines nach dem Malerpoeten Günter
Bruno Fuchs benannten Literaturpreises. Der Preisträger erhält eine
Porträtzeichnung des Malers Johannes Grützke, darf im Buchhändlerkeller
vorlesen und auf den Abdruck seines Werkes in einer Literaturzeitschrift
hoffen.
Adresse:
Carmerstraße 1 10623 Berlin Tel: +49 030 - 8834272 Verbindung: U2, U9, S3, S5, S7, S75 Zoologischer Garten; Bus M45,
245 Steinplatz
Home Page:
www.buchhaendlerkeller-berlin.de