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Der von dem Maurermeister Wilhelm Ferdinand August Riehmer in mehreren
Bauabschnitten zwischen 1881 und 1899 errichtete Hofgarten verwirklichte
schon vor 100 Jahren den Traum vom ruhigen, beschaulichen Wohnen inmitten
der Großstadt. Um einen parkartigen, verkehrs- und lärmberuhigten Innenhof
gruppierte Riehmer achtzehn fünfgeschossige Wohnhäuser, die durch eine
Privatstraße erschlossen werden. Straßen- und Hoffassaden wurden gleich
aufwendig gestaltet. Nur nach ihrem Entstehungsjahr variieren sie von
sparsameren spätklassizistischen zu reicheren Formen der Renaissance. Die
berüchtigten Berliner Hinterhöfe, grau, eng, lichtarm und vier oder fünf
davon hintereinander, sind dem Hofgarten fremd.
Wer den Block zwischen York-, Großbeeren-, Hagelberger Straße und
Mehringdamm – außer von der letzten kann man ihn von jeder dieser Straßen
betreten – durchwandert, wird die Schönheit und Ruhe des Hofraumes direkt
neben dem lärmigen Straßenland wie ein Geschenk empfinden. In den 80er
Jahren wurde anstelle des kriegszerstörten linken Seitenflügels der
Yorckstraße 85/86 willkürlich ein moderner Neubau in den Hofgarten
eingefügt, der die Einheit der schönen, schon seit 1953 unter Denkmalschutz
stehenden, Anlage stört. |
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Dominik
Schendel
Hrsg.:Philipp Meuser
Architekturführer
Berlin
Zwölf Touren durch
die deutsche Hauptstadt
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Publishers 2016
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