Dorothea Zöbl
Der vergessene Garten der TU Berlin
Architekturrelikte erzählen
von der Geschichte der Stadt

Gebr. Mann Verlag
bei
 
Living the City:
Von Städten
Menschen
und Geschichten


Katalog zur Ausstellung
im
 Flughafen Tempelhof, Berlin

(bis zum 20.12.2020)

 



 



Hans Fallada
Wolf
unter Wölfen
epubli Verlag 2020

bei


   
 

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Fritz Högers eindrucksvoller Klinkerbau, in den Jahren 1930 bis 1933 entstanden, ist mit steil aufsteigenden Mauern und schlankem, hohem Turm auf Fernsicht angewiesen. Aus zu großer Nähe wirkt das Bauwerk einschüchternd. Wie um die Monumentalität der Fassaden zu mildern, hat der Meister und Liebhaber der dunkelroten Klinker vergoldete Steine und Fugen als dekorative Zugaben verwendet. Auch die Eingangsfront ist gewaltig, doch erscheinen hier die Steinmassen der Freitreppe und der halbrund auslaufenden Seitenschiffe leichter und wie im Spiel aufeinander getürmt. Sie rahmen und bilden den Weg zum spitz ausgeschnittenen, Gold umschimmerten Eingang. Dreizehn steile Spitzbögen aus Stahlbeton umfassen auch das Kircheninnere, einen leichten, fast zierlichen und in der Höhe verschwimmenden Raum. Die reiche Innenausstattung ist nach den starken Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges leider nicht wieder hergestellt worden.
Eine eigene Geschichte ist die Namensgebung der Kirche. Höger hatte sein Bauwerk in poetischer Verbeugung vor dem nationalsozialistischen Zeitgeist, dem er bedenklich nahe stand, Dom des deutschen Frühlings nennen wollen. Die Mitglieder des Gemeindekirchenrats, die davor mit Recht zurückschreckten, wählten den etwas blassen heutigen Namen nur als Interimslösung. Irgendwann vergaß man die Geschichte oder man verlor angesichts des neu aufgekommenen Spitznamens, der den Backsteinbau als Kraftwerk Gottes bespöttelte, den Mut, einen neuen Namen zu suchen.
Samstags um 12 Uhr, wenn auf dem Vorplatz der Wochenmarkt in Farben und Düften schwelgt, laden die Glocken zum NoonSong in die Kirche ein. Acht Sängerinnen und Sänger des Vokalensembles sirventes berlin lassen in einem halbstündigen musikalischen Gottesdienst die a-capella-Werke Alter und Neuer Meister erklingen. Der Mittagsgesang  folgt einem englischen Vorbild und ist nach eigenem Bekunden des Ensembles deutschlandweit einzigartig. Die Entscheidung, ob man seinen Marktbesuch mit diesem besonderen Musikerlebnis verbinden möchte, lässt sich durch einen Blick und eine Hörprobe auf www.noonsong.de vorbereiten.

 

              

 

              

 

Adresse: Hohenzollerndamm 202/203  10717 Berlin
Tel: +49 030 - 873 10 43  Fax: +49 030 - 873 73 92
Verbindung: U1, Bus 249 Hohenzollernplatz
Öffnungszeiten: April - November, Di, Do, Fr 14-18 Uhr; Mi und Sa 11-13 Uhr; So 9.30-12.30 Uhr 
 
 
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Stand: 05. März 2017