Wie ein Phönix aus der Asche erstand 1995 zwischen Köpenicker Straße und
südlichem Spreeufer unweit des Heizkraftwerkes Mitte und in der
Nachbarschaft von Industriebrachen und maroden Gewerbehöfen das Deutsche
Architektur Zentrum. Architekten, Landschaftsarchitekten, Stadtplaner und
ihre Verbände, dazu Ingenieure, Künstler und Designer waren unerschrocken
genug, den zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichteten Gewerbehof zu
beziehen, der nach der Wende ein bisschen im Nirgendwo lag. Alte Narben und
die weiß und grün glasierten Ziegelfassaden wurden bei der sorgfältigen
Sanierung des Komplexes erhalten. Dazu kamen zur Spree hin neue Anbauten und
über allem ein neues Geschoß mit leicht wirkender stählerner
Dachkonstruktion, die ein schönes modernes Pendant zum
romantisch-arbeitsweltlichen Fabrikhof bildet. Dem repräsentativen, aus Glas
und Stahl gestalteten Entrée folgen im Inneren noble Industrieästhetik und
großzügige Kommunikationsräume. Im Scharoun- und im Taut-Saal finden
regelmäßig Ausstellungen und Gesprächsrunden zu Fragen der Architektur und
Stadtentwicklung statt. Auf dem Weg durch die Hoflandschaft gelangt man
unfehlbar zum Café Mies, das einladend einen der Höfe bestuhlt hat und auch
Mittagstisch anbietet. Über zwei behelfsmäßige Auffahrten mit einem
überdimensionierten Hinweisschild 'DAZ 48 49' gelangt man von der Köpenicker
Straße aus zu dieser gelungenen Alt-Neu-Architektur.
Adresse: Köpenickerstr. 48/49 10179 Berlin Tel.: +49 (0)30 27879928 Verbindung: U 8 Heinrich-Heine-Straße; Bus 147 Köpeniker
Str./Adalbertstr. Homepage: www.daz.de
Büchertips:
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