Dorothea Zöbl
Der vergessene Garten der TU Berlin
Architekturrelikte erzählen
von der Geschichte der Stadt

Gebr. Mann Verlag
bei
 
Living the City:
Von Städten
Menschen
und Geschichten


Katalog zur Ausstellung
im
 Flughafen Tempelhof, Berlin

(bis zum 20.12.2020)

 



 



Hans Fallada
Wolf
unter Wölfen
epubli Verlag 2020

bei


   
 

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Spiegelsaal

Die gut hundert Jahre alten Gebäude Auguststraße 24 und 25 haben im Krieg ihre Vorderhäuser eingebüßt. An ihre Stelle trat ein von Bäumen beschatteter Sommergarten, hinter dem ein weitläufiger Saal mit Nischen und Nebenräumen liegt. Tagsüber wird er als Café und Restaurant genutzt; nachts ist es ein Tanzsaal vom Feinsten. Schon in der Zeit der DDR und bis 2005 wurde hier gefeiert und geschwoft. Mit seinen neuen Besitzern verwandelte sich das marode Etablissement in einen von Life-Bands und DJs bespielten Tanz- und Vergnügungsort, der Junge, Alte, Touristen, Nachbarn und Tanzenthusiasten aller Stile anzieht. Erst mit der Renovierung kam im ersten Stock des Quergebäudes der alte Spiegelsaal ans Licht. Die Russische Armee hatte den Saal notdürftig von seinen Schäden befreit, bevor er in seinen fünfzigjährigen Dornröschenschlaf fiel. Schon vor den 20iger Jahren, als Clara Haberland noch Kaltmamsell war, tanzte in dem Gebäude der Bär: oben im Spiegelsaal die Haute-Vollée und unten das Volk. Später heiratete Clara den Besitzer und als er starb, übernahm sie das Unternehmen und gab ihm ihren Namen. Alfred Döblin besuchte ihren Spiegelsaal gern und verewigte ihn in seinem Berlin Alexanderplatz. Später kamen die Größen der Nazis und auch Tom Cruise drehte hier für den Stauffenbergfilm.
Um seine Ausstrahlung zu erhalten, wurde alles belassen und nur Notwendigstes repariert. Donnerstagabends öffnet der Saal mit dem Gipsy Restaurant. Es geht formell zu, die Tische werden zugeteilt, doch die Anweisungen des Oberkellners sind angenehm nonchalant. Man fühlt sich in eine andere Zeit versetzt: Mitten im Saal spielt die Sinti Swing Band im Stil von Django Reinhardt, die Leuchter lassen die Wände in berückendem Orange und Grün aufschimmern und die alten blinden Spiegel erinnern sich an ihren früheren Glanz. An den Sonntagen ist der Spiegelsaal klassischer Musik vorbehalten. Auch tagsüber, wenn keine Veranstaltungen stattfinden, kann man ihn besichtigen. Dann dämmert er in seiner verblichenen Eleganz den Abendstunden entgegen.

       

 

 

Adresse: Auguststr. 24  10117 Berlin
Tel: +49 (0)30 2829295
Öffnungszeiten: für das Gipsy Restaurant sind Reservierungen erforderlich
Verbindung: U 6 Oranienburger Tor; S1, S2, S25 Oranienburger Straße; Bus 240 Tucholskystraße
Home Page: www.ballhaus.de
 


 
 
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Stand: 05. März 2017