Das Gebäudeensemble auf dem ehemaligen Fabrikhof mit hohem Ziegelschornstein
und
L-förmig darum gelagerten, zweistöckigen Gründerzeit- Remisen hat
Denkmalstatus. Am langen Schenkel liegen die Töpferei, die Kita, die
Tischlerei, das Kino und die Fahrradwerkstatt. Nach dem Fabrikschornstein im
Winkel folgen Küche, Kantine und die Räume des Hostels, das, ungewöhnlich
preiswert, vorwiegend junge Leute aus aller Welt anzieht. Bekrönt wird es
von einem neuen Obergeschoß mit Balkon. 1981, als die Bewohner das Gelände
der leer stehenden ehemaligen Chemiefabrik besetzten, hätten sie den Balkon
noch weggelassen – zu bürgerlich. Den Raum zwischen den Gebäuden füllen
Bäume in erstaunlicher Zahl, die offensichtlich in heilender Absicht in die
geschundene Erde der alten Fabrikanlage gepflanzt wurden. Dazwischen stehen
Spielgeräte, die es mit den Kindern der Kita in dem Film Der ewige
Gärtner mit Ralph Fiennes zu gewisser Berühmtheit gebracht haben.
Ungezählte Begrünungs-, Renovierungs- und Bebauungsdurchläufe haben dem Ort
Zug um Zug das Gesicht eines nie ganz fertigen Gartenhofes abgerungen, der
zugleich Spielplatz, Arbeitsstätte und Festlokalität ist. Kultureller
Höhepunkt der Unternehmung ist zweifellos das für seine Programmgestaltung
mehrfach ausgezeichnete Regenbogenkino. Es gehört mit dem FSK, dem
Eiszeit, dem Moviemento und dem Sputnik zu der Handvoll
Berliner Spielstätten, an denen noch Kino, nicht Kasse gemacht wird.