Mit mehr als 50 mit Messingblech umhüllten Pflastersteinen startete der
Künstler Gunter Demnig 1996 auf den Fußwegen der Oranienstraße und der
Dresdener Straße eine Kunstaktion, die bis auf den heutigen Tag andauert.
Die Steine wurden vor den ehemaligen Wohnhäusern jüdischer Menschen
einzementiert und erinnern mit eingravierten Namen, Geburts- und
Schicksalsdaten an die Verfolgung der Kreuzberger Juden im Dritten Reich.
Die ersten Steine wurden vor den Häusern Oranienstraße 34, 66, 72, 88, 120,
144, 157, 167, 175, 187, 198, 206 und 207 verlegt. Die Kunst- und
Denkmalaktion im öffentlichen Raum war Teil der Ausstellung Künstler
forschen nach Auschwitz, die von der Neuen Gesellschaft für Bildende
Kunst in Berlin veranstaltet wurde. Im November 2000 war die Zahl der
verlegten Gedenksteine auf 89 in 22 Kreuzberger Straßen angewachsen. Mitte
2005 waren mehr als 5000 der goldfarbenen Stolpersteine, die die Spuren
aller Opfer des Nationalsozialismus dokumentierten, nicht nur der jüdischen,
Berlin- und Deutschland weit verlegt worden. Längst liegen dem Künstler auch
Anfragen aus Städten anderer europäischer Länder vor.
Firmen, Bürgerinitiativen, Hausgemeinschaften oder Einzelne können nach dem
Schicksal ehemaliger Anwohner forschen und die Herstellung und das Verlegen
der knapp 100 € teuren Steine finanzieren helfen. Nähere Auskünfte dazu gibt
die Koordinierungsstelle Stolpersteine, c/o Gedenkstätte Deutscher
Widerstand, Stauffenbergstr. 13-14, 10785 Berlin, Tel/Fax: +49 (0)30
263989014/+49 (0)30 26995010, E-Mail: Stolpersteine@GDW-Berlin.de.
Adresse: Oranienstraße zwischen Görlitzer Bahnhof und Oranienplatz; Dresdener Straße zwischen Kottbusser Tor und Oranienplatz Verbindung: U 1, U 8, U 12, U 15 Kottbusser Tor;
Bus 129 und 140
Büchertips:
Neue Gesellschaft für
bildende Kunst e.V. (Hrsg.):
Stolpersteine. Dokumentation -
Texte - Materialien