DiDie Kirche des
Franziskanerklosters stammt in ihren ältesten Teilen aus der Mitte des 13.
Jahrhunderts und ist trotz ihrer Ruinengestalt das schönste Bauwerk der
Gotik in Berlin. 1574 wurde das Kloster in das Gymnasium im Grauen Kloster
umgewandelt. Es brachte mit den Bellermanns eine eigene Lehrerdynastie
hervor und berühmte Schüler, wie Friedrich Schleiermacher, Karl Friedrich
Schinkel oder Otto von Bismarck. Der legendäre Ruf der weiter bestehenden
Schule wird anderenorts in der Stadt noch heute gepflegt. 1945 wurde die
Kirche schwer beschädigt und nach dem Krieg als Ruine erhalten. Ihre Lage,
nahe des Alexanderplatzes, verstärkt noch ihre dramatische Wirkung, da der
Blick durch die dach- und fensterlosen Mauern direkt auf die Riesengestalt
des Fernsehturms fällt. 1992 hat sich der Förderverein Klosterruine e.V.
gegründet, der sich für die künstlerische Nutzung des atmosphärisch
wirkungsvollen Gemäuers einsetzt. Während der Sommermonate finden hier
Musik- und Theateraufführungen, Lesungen und Ausstellungen unter freiem
Himmel statt.
Ein negativer Effekt dieses Kulturmanagements: Der früher undefinierte Ort,
zu dem man sich verlaufen und den man wie ein individuelles Fundstück im
Stadtraum genießen konnte, beginnt unter der Last der Kulturevents zu ächzen
und der Stadtwanderer steht häufig vor verschlossenen Toren. Von der
Klosterkirche führt ein schöner kurzer Weg entlang alter Stadtmauerreste an
der Waisenstraße, vorbei an der historischen Gaststätte Zur letzten
Instanz, über den Hof der Parochialkirche zu dieser anderen großen
Kirchenruine.
Öffnungszeiten
April - Oktober
Montag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Die Ruine der Klosterkirche ist barrierefrei zugänglich. Verbindung: U 2 Klosterstr; Bus 248 Berliner Rathaus Homepage: www.klosterruine.de